Gemeinde-
und Bezirkssuche

 

Geschichte

Im Jahre 1885 kam der erste neuapostolische Christ aus Hamburg nach Wien und ab dem Jahre 1914 wurden die ersten Gottesdienste gefeiert. Da jedoch in der Monarchie keine Religionsfreiheit herrschte, war eine offizielle Tätigkeit als Neuapostolische Kirche in Österreich erst ab 1920 möglich.

 

 

Nach der Gründung der Ersten Republik und der durch die neue Verfassung garantierten Religionsfreiheit konnte ein Evangelist der Neuapostolischen Kirche erstmals an die Öffentlichkeit treten. Nach Wien entstanden Kirchengemeinden in Innsbruck, Linz und Graz gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich das Wachstum fort. Insgesamt entstanden sieben Kirchenbezirke und die Neuapostolische Kirche wurde 1975 in Österreich staatlich anerkannt.

Eine apostolische Bewegung entsteht
 

Eine apostolische Bewegung entsteht

Die Wurzeln der Neuapostolischen Kirche reichen bis in die Anfänge des 19. Jahrhunderts zurück. Gläubige Christen unterschiedlicher Konfessionen beteten in England und Schottland um ein verstärktes Wirken des Heiligen Geistes. Auch Weissagungen traten auf. 1832 führte eine solche Weissagung dazu, dass der englische Rechtsanwalt John Bate Cardale, ein Mitglied der Anglikanischen Kirche, in das Apostelamt berufen wurde.
Bis 1835 wurden zwölf Apostel durch prophetisch begabte Personen gerufen und kirchliche Strukturen geschaffen. Das Kennzeichen der nun so genannten Katholisch-apostolischen Kirche war, dass an ihrer Spitze Apostel standen, die durch Handauflegung die Gabe des Heiligen Geistes spendeten, um die Gläubigen für die bald erwartete Wiederkunft Christi zu bereiten.
Mitte des 19. Jahrhunderts reduzierte sich der Kreis der zwölf Apostel: zwei Apostel stellten ihre Tätigkeit ein und ein dritter, Apostel Thomas Carlyle, verstarb im Jahr 1855. Als Versuche zur Ergänzung des Apostelkreises scheiterten und sich grundlegende Auffassungsunterschiede ergaben, kam es Anfang 1863 zur Trennung: Die Katholisch-apostolische Kirche sprach die Exkommunikation des Hamburger Gemeindeleiters Friedrich Wilhelm Schwartz aus.
Doch die „allgemeine apostolische Gemeinde zu Hamburg“ blieb zusammen. Sie betete weiter um die Vollendung der Kirche Christi und erhielt im Frühjahr 1863 durch Weissagung einen Apostel, den früheren Priester Karl Wilhelm Louis Preuß. Der Vorsteher der Gemeinde, Bischof Schwartz, stellte sich sofort unter die Hand des neuen Apostels. Das war die Geburtsstunde der Kirche.

Entwicklung der Neuapostolischen Kirche
 

Entwicklung der Neuapostolischen Kirche

Ausgehend von der Gemeinde in Hamburg begann eine neue Gruppe von Aposteln ihre Tätigkeit. So wurde zum Beispiel Friedrich Wilhelm Schwartz Apostel für die Niederlande und Friedrich Wilhelm Menckhoff Apostel für Westfalen und das Rheinland. Weitere Apostelrufungen führten zunächst zur europaweiten, dann zur globalen Ausweitung der Kirche: 1900 waren bereits Apostel in Nord- und Südamerika, Afrika, Australien und Indonesien tätig.
So entstanden zahlreiche neue Gemeinden, die neuapostolische Gemeinden genannt wurden – zur Unterscheidung von den ersten apostolischen Gemeinden. Um 1930 verabschiedete man sich aber von dem Begriff „Gemeinde“. Seitdem wird die heutige Bezeichnung verwendet: „Neuapostolische Kirche“.
Theologisch wie organisatorisch wurde die Kirche von 1863 an von Aposteln geleitet. 1922 erfolgte die Gründung des Apostelkollegiums der Neuapostolischen Gemeinden Deutschlands, 1977 die Gründung des Internationalen Apostelbunds und – diesen ablösend – 1990 die Neuapostolische Kirche International mit Sitz in Zürich.

Broschüre Ein Glaube – ein Ziel

Stammapostel als Oberhaupt
 

Stammapostel als Oberhaupt

Geistliches Oberhaupt der Neuapostolischen Kirche ist der Stammapostel, der als richtungweisend in theologischen Fragen und als Garant der kirchlichen Einheit gilt. Bis heute kennt die Neuapostolische Kirche neun Stammapostel: Friedrich Krebs, Hermann Niehaus, Johann Gottfried Bischoff, Walter Schmidt, Ernst Streckeisen, Hans Urwyler, Richard Fehr, Wilhelm Leber und Jean-Luc Schneider.
Durch göttliche Führung und geistinspirierte Tätigkeit der Stammapostel und Apostel konnte sich in 150 Jahren eine weltweite Kirche mit 61000 Gemeinden entwickeln. 254000 Seelsorger kann die Kirche heute zählen – und etwa neun Millionen Mitglieder.

Chronik
 

Chronik

 

Zeitabschnitte

1875 - 1899

1885

Im Jahre 1885, beauftragte Apostel Krebs, der spätere Stammapostel, den jungen Diakon Josef Hallawitsch aus Hamburg, sich in der Hauptstadt der österreichisch-ungarischen Monarchie niederzulassen. Diakon Hallawitsch war Kaufmann und eröffnete in Wien ein Geschäft. Um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, brachte er in seinem Laden eine Tafel an, die man nicht übersehen konnte; darauf stand: "Wo wirst Du die Ewigkeit verbringen?"

Allerdings gab es in den habsburgischen Ländern in dieser Zeit keine Religionsfreiheit was die kirchliche Arbeit sehr erschwerte. Eine offizielle Tätigkeit als Kirche in Österreich war vor 1920 wegen eines staatlichen Verbotes nicht möglich.

Im Jahre 1914 übersiedelte der Evangelist Martin Trinks von Dresden nach Wien und begann in seiner Wohnung Gottesdienste zu halten.

1900 - 1924

1919

Nach dem Ersten Weltkrieg, mit der Gründung der Ersten Republik wurden die rechtlichen Grundlagen für ein öffentliches Wirken der Neuapostolischen Kirche in Österreich geschaffen. Die neue Verfassung garantierte die Religionsfreiheit für alle Bürger. Jetzt konnte Evangelist Trinks als Seelsorger an die Öffentlichkeit treten.

 

1921

Im Jahre 1921 spendete Apostel Hölzel zum ersten mal das Sakrament der Heiligen Versiegelung in Österreich.
Bereits 1921 gab es erste Mitglieder in Wien, später wurden auch Gemeinden in Innsbruck, Linz und Graz gegründet.

1925 - 1949

1936

Im Jahr 1936 wurden die Österreichischen Gemeinden zum "Kirchenbezirk Österreich" zusammengefasst, welcher ab 1938 als einzelne "Bezirke" bereits Graz, Linz und Dornbirn aufwies.

Am 20. September 1936 empfing Hirte Robert Gresli durch Apostel Hölzel das Bezirksältestenamt. Im selben Gottesdienst empfing der junge Diakon Max Gurtner das Priesteramt.

 

1938

Im Mai 1938 wurden Max Gurtner und Richard Heymann zu Bezirksevangelisten ordiniert.

 

1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich das Wachstum fort. Im Herbst 1948 gab der bisherige Bezirksälteste Gresli die Leitung des Bezirkes Österreich ab. Es entstanden eigene "Bezirke" in Wien (mit der Bundeshauptstadt selbst und den Ländern Niederösterreich, Burgenland, Steiermark und Kärnten), Linz (Oberösterreich und Salzburg) und Dornbirn (Tirol und Vorarlberg). Als Bezirksvorsteher fungierten die Bezirksevangelisten Gurtner für Wien, Heymann für Linz und Rameder für Dornbirn.

1950 - 1974

1955

Am 1. Jänner 1955 wurde der Arbeitsbereich von Bezirksältestem Gurtner nochmals geteilt. Die Steiermark, Kärnten und das südliche Burgenland bildeten nun den Bezirk Graz, den Bezirksevangelist Putschko leitete. Ebenfalls im Jahr 1955 besuchte Stammapostel Bischoff erstmals Österreich und ordinierte in einem Festgottesdienst am 24. Juli 1955 Bezirksältesten Max Gurtner zum ersten Apostel Österreichs. Zuvor waren die neuapostolischen Christen in Österreich durch Apostel aus der Schweiz betreut worden, mit Ausnahme der Zeit des zweiten Weltkriegs, in welcher die Betreuung durch den Apostelbezirk Stuttgart erfolgte. Apostel Gurtner war bis zu seinem Tod im Jahr 1972 aktiv tätig.

 

1973

Am 15. Juli 1973 empfing Bezirksevangelist Franz Janda das Bischofsamt, wobei Apostel aus der Schweiz und aus Württemberg in Österreich tätig waren.

1975 - 1999

1975

Unter Bischof Franz Janda aus Wien wurde die Neuapostolische Kirche 1975 in Österreich staatlich anerkannt.

 

1978

1978 beauftragte Bezirksapostel Hans Urwyler Apostel Ludwig Teucher, der schon als Bischof mit Apostel Gurtner zusammengearbeitet hatte, mit der Betreuung der neuapostolischen Christen in Österreich.

 

1979

Im Oktober 1979 wurde der langjährige Bezirksälteste von Wien, Otto Zeller, in den Ruhestand versetzt. Seit der Berufung des Bezirksältesten Max Gurtner ins Apostelamt hatte er den Kirchenbezirk Wien geleitet und nach dem Ausscheiden des Bezirksältesten Hermann Dobrodel auch noch den Kirchenbezirk Graz übernommen. An seine Stelle traten die nunmehrigen Bezirksältesten Ernst Trinks für Wien und Hans Hütter für Graz.

 

1981

Im von Stammapostel Hans Urwyler gehaltenen Neujahrsgottesdienst 1980/81 empfing Bezirksevangelist Rudolf Kainz aus Linz das Apostelamt.

 

1983

Von 1983 bis 2006 wurde zur Betreuung der neuapostolischen Christen Bischof Johann Trimmal ordiniert.

 

1988

Ab 1988 wurden zwei Bischöfe ordiniert Bischof Josef Bleckenwegner sowie Bischof Jürgen Müller.

2000 - 2024

2013

Apostel Kainz betreut neben der Gebietskirche Österreich auch die Länder Slowenien, Tschechien und Ungarn.

Bischof Josef Bleckenwegner betreut die Kirchenbezirke Linz, Salzburg, Tirol und Vorarlberg in Österreich, sowie einige Kirchenbezirke in der Schweiz.

Bischof Jürgen Müller betreut die Kirchenbezirke Steiermark, Kärnten und Wien, sowie die Länder Bulgarien, Kroatien, Moldawien und Slowenien.

 

2017

Apostel Philipp Burren betreut neben Gebieten in der Schweiz die neuapostolische Gebietskirche Österreich. Unterstützt wird er dabei von Bischof Peter Jeram sowie den Bezirksvorstehern der einzelnen Kirchenbezirke.

Auch nach seiner Ruhesetzung als aktiver Apostel im März 2015 war Mag. Rudolf Kainz weiter als Kirchenpräsident tätig. Im Herbst 2017 übergab er diese Aufgabe an den für die Gebietskirche Österreich zuständigen Bischof Peter Jeram.

 

2018

Apostel Philipp Burren betreut als Seelsorger die neuapostolische Gebietskirche Österreich, Bischof Peter Jeram ist als Kirchenpräsident tätig. Unterstützt wird er dabei vom ständigen Vertreter des Kirchenpräsidenten und fünf Vorstandsmitgliedern.

 

2021

Im Jänner 2021 tritt Apostel Philipp Burren in den Ruhestand und der neu ordinierte Apostel Matthias Pfützner betreut als leitender Seelsorger die neuapostolischen Gebietskirchen Österreich und Slowenien sowie Teile der deutschsprachigen Schweiz.