«So wollest du hören vom Himmel her, vom Sitz deiner Wohnung, und vergeben und jedermann geben nach all seinem Wandel, wie du sein Herz erkennst - denn du allein erkennst das Herz der Menschenkinder -, damit sie dich fürchten und wandeln in deinen Wegen alle Tage, solange sie in dem Lande leben, das du unseren Vätern gegeben hast.»
Der Bischof begann seine Predigt mit einem Verweis auf das zuvor erklungene Chorlied, in welchem darauf hingewiesen worden war, sich an die erlebten Wohltaten Gottes zu erinnern. Besonders, wenn man sich allein und verlassen fühle, gerade dann sei einem Gott besonders nahe.
Bischof Jeram ging auf die Anwesenheit zahlreicher Kinder im Gottesdienst ein und stellte die Frage, die wohl in den Herzen mancher Eltern präsent sei: «Was kann man den Kindern heutzutage schon bieten, in einer Welt, die manchen dem Untergang geweiht scheint? Mit Gott geht die Welt nicht unter. Noah, der heute getauft wird, tritt durch die Heilige Wassertaufe in eine Welt der Liebe ein und wird in die Gemeinschaft der Christen eingefügt.»
Im weiteren Verlauf der Predigt ging der Bischof auf die Gottesfurcht ein: «Gott kennt dich. Öffne dich vor Gott! Du brauchst dich nicht zu verstecken! Gott mischt sich nicht in dein Leben ein, wenn du es nicht willst. Gott ruft dich zu sich. Du entscheidest! Gott liebt, ehrt und, achtet dich. Gottesfurcht bedeutet: Gott zu lieben, zu ehren und zu achten!»
Nach einer kurzen Erklärung zum Ablauf der Taufe, wies Bischof Jeram auf den Umstand hin, dass Noah sich nicht frei für die Heilige Wassertaufe entscheiden könne sondern die Eltern für ihn entscheiden müssen. Dabei ging der Bischof auch auf den Begriff der Erbsünde ein: «Was kann ein Kind schon gesündigt haben? Mit der Heiligen Wassertaufe ist der Getaufte dem geistigen Tod entrissen.»
Nachdem das Wasser für die Taufe in dem Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes ausgesondert worden war, spendete der Bischof das Sakrament der Heiligen Wassertaufe.
Im Anschluss daran feierte die Gemeinde das Heilige Abendmahl und Bischof Jeram beendete den Gottesdienst mit Gebet und Segen.
A. Walldorf