Gemeinde-
und Bezirkssuche

Woche 12 / 2023

21.03.2023

Sehr gerne und mit freudiger Dankbarkeit erfüllt komme ich auf mein Versprechen am Ende meiner letzten Reisenotizen zurück.
Mit eineinhalb Tagen Verspätung sind wir (Apostel Camenzind, Bischof Alganza und ich) am Freitagabend unterschiedlich spät nach Hause gekommen. Aufgrund technischer Probleme konnte unser Flug von Holguín nach Frankfurt erst einen Tag später als geplant erfolgen.

 
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Über alle damit verbundenen Unannehmlichkeiten will ich gar nicht berichten, überwiegt doch einfach das viele Schöne und Aufstellende, das uns der liebe Gott während dieser Reise hat erleben lassen.

Blenden wir eine Woche zurück. Nach einer kurzen Pause über Mittag ging die Reise an diesem Sonntag nach dem nicht weit entfernten El Cristo schon bald los. Unsere Gemeinde an diesem Ort besteht mehrheitlich aus Müttern mit ihren Kindern. So drängte es sich auf, dass aus diesem Gottesdienst kurzerhand ein Kindergottesdienst wurde. Was mich ganz besonders beeindruckt hat, war die grosse Aufmerksamkeit der Kinder, die uns sprichwörtlich an den Lippen hingen. Eine Schwester hatte die Stühle extra an ihrer Arbeitsstätte organisiert, damit alle sitzen konnten. In einer einfachen Hütte erlebten wir die Gegenwart der Herrlichkeit Gottes. Der Hahn im Hinterhof krähte, was ein Impuls zur Erzählung der Begebenheit der Verleugnung Jesu durch Petrus war.

Nach dem Gottesdienst bekamen alle Anwesenden eine Verpflegung. Dabei muss man wissen, dass Hunger in Cuba kein Fremdwort ist. Ganz andächtig liessen die Kinder ein kleines Stück Schweizer Schokolade im Mund zergehen. Für die Schleckstengel war der Bischof zuständig, der diese aus Spanien mitgebracht hatte. Das Zusammensein diente auch für Gespräche und wir nahmen uns die Zeit, um den Geschwistern nahe zu sein. Zum Schluss gab es ein Gruppenbild vor der Versammlungsstätte. Diese eindrücklichen Momente bleiben in unseren Herzen eingraviert. Als letztes Bild nahmen wir die zum Abschied winkenden Geschwister mit. Die Sonne am Horizont begleitete uns auf dem Rückweg.

Am Abend konnten wir noch beim Vorsteher von Santiago de Cuba einkehren und Gemeinschaft pflegen. So ging ein weiterer ereignisreicher Tag zu Ende.

Am Montagmorgen fanden wir Zeit, um beim Bezirksältesten i.R. Marco Martinez Cabrerizo einzukehren. Ein Wiedersehen mit einem alten Weggefährten, den ich einige Male bei Besuchen in der Schweiz erleben durfte.

Der Termin bei den Behörden war zwar auf Mittag angesetzt, fand aber ein weiteres Mal nicht statt.

Am Nachmittag machten wir uns auf die eineinhalbstündige Reise nach Mayarí, einer Stadt mitten in einem Gebiet wo Zuckerrohr angepflanzt wird. Der Gottesdienstort war eine ganz einfache Holzhütte einer Glaubensschwester auf dem Land. Im hinteren Teil erblickten wir die Küche, in der unsere Schwester noch hantierte. Zusammen holten wir eine gehbehinderte Schwester ab, die einige hundert Meter weiter weg wohnt. Die Familien sind zum Teil 10 oder 15 Kilometer gelaufen, um diesen Gottesdienst zu erleben. Es ist ein Festtag. Heute sollen drei Kinder die Gabe des Heiligen Geistes erhalten. Das Ämterzimmer ist im Freien und dient zum gemeinsamen Gebet der Amtsträger. Noch vor dem Gottesdienst erlernt die Gemeinde mit dem Bischof das dreifache Amen. Das haben wir bereits in El Cristo erlebt. Die Kinder erhalten eine Blockflöte, um durch eine Glaubensschwester das Spiel auf dem Instrument zu erlernen. Auch das war bereits in El Cristo geschehen und wiederholte sich in der Folge überall, wo wir noch Gottesdienste hielten. Die Kinder sind begierig, künftig ihren Teil zum Gottesdienst beitragen zu können.

Ein Tisch mit einem schönen Tuch dient als Altar. Die umgestaltete Stube in der einfachen Hütte wird zur Offenbarungsstätte Gottes. Die Heilige Versiegelung an den drei Kindern werde ich nie vergessen. Schaut euch das Mädchen an, das durch die Hinnahme des Heiligen Geistes ein Gotteskind werden darf. Auch wenn wir sie nicht direkt sehen, beeindrucken die beiden anderen Kinder ebenso. Die Heiligkeit im Erleben des Heiligen Abendmahls ist so ergreifend und schön, dass ich gar keine Worte finde. Mit grosser Ehrfurcht erleben wir diese Augenblicke und es ist, als ob diese einfache Versammlungsstätte ein Stück Himmel wäre.

Die Sonne geht am Horizont unter, als wir uns auf den Heimweg machen. Für die Geschwister ist es ein mehrstündiger Fussmarsch zurück nach Hause. Wir kehren an diesem Abend noch beim Bezirksvorsteher und seiner Familie ein.

Am Dienstagmorgen gilt es von Santiago de Cuba Abschied zu nehmen. Eine mehrstündige Fahrt bringt uns nach Manzanillo ins Haus unseres dortigen Bezirksvorstehers. Auch er ist ein besonderer Eiferer für den Herrn. Trotz eines Herzinfarktes vor einigen Jahren und einer zeitweiligen Erblindung vor einem Jahr ist er für die Sache des Herrn unterwegs. Er pflegt gute Kontakte zu den Vertretern der Provinzregierung. Die Gemeinden in seinem Arbeitsbereich erreicht er, indem er immer wieder Mitfahrgelegenheiten sucht. 

Eine halbhohe Mauer, die Eingangsbereich und Stube trennt, ist zum Altar umgestaltet. Ein farbiges Tuch und künstliche Blumen in einer Vase verschönern den Heiligen Ort. Das Ämterzimmer hinter dem Haus teilen wir uns mit zwei kleinen Schweinchen. Unser Taxichauffeur ist der Einladung gefolgt und nimmt ebenfalls am Gottesdienst teil. Wie in den bereits besuchten Gemeinden schliessen wir auch diese Gotteskinder ins Herz.

Manzanillo liegt am Meer und so halten wir nach dem Gottesdienst kurz an, um einen Blick auf das karibische Meer zu werfen, bevor die Weiterfahrt nach Bayamo, unserem Übernachtungsort, erfolgt. An viel Schlaf ist in dieser Nacht nicht zu denken. Das einfache Hotel ist voll junger Leute, die die Nacht zum Tag machen und lauthals durchfeiern. Die Mücken sind da noch das kleinere Übel.

Heute Mittwoch ist noch Gottesdienst in Cauto Cristo vorgesehen, bevor nach Programm am Abend der Rückflug von Holguín nach Hause stattfinden soll. Der Bezirksvorsteher ist ebenfalls eingetroffen.

Nach einstündiger Fahrt erreichen wir die Gottesdienststätte, wiederum in einem einfachen Haus. Mitten in der Woche versammeln sich treue Glaubensgeschwister, um Gottes Wort zu hören und Heil zu empfangen. Neben dem dreifachen Amen lernen wir vor dem Gottesdienst gleich noch ein Lied, das dann einige Male im Gottesdienst gesungen wird. Auch hier ist ein junger Mann, der uns im Taxi begleitet, Gast im Gottesdienst. Die Gemeinde wächst: in fortgerücktem Alter darf unsere Glaubensschwester durch die Hinnahme der Gabe des Heiligen Geistes ein Gotteskind werden. Die Freude ist riesig.

Irgendwie riecht es nach Kaffee. Vor der Versammlungsstätte mahlt ein Mann mit einer einfachen Vorrichtung Kaffeebohnen. Etwas weiter entfernt ist ein Schuhmacher an der Arbeit.

Einmal mehr fällt der Abschied schwer, ist jedoch unumgänglich. Eine letzte Umarmung und die Fahrt zum Flughafen Holguín geht los.

Es wäre allzu perfekt gewesen, wenn die Rückreise ebenfalls planmässig erfolgt wäre. Die Anzeigetafel im Flughafengebäude belehrt uns eines Besseren: Flug annulliert. Der Rückflug wird erst in 25 Stunden erfolgen. So kommen wir zu einer unfreiwilligen weiteren Übernachtung in Cuba und einem Einblick in ein Tourismusresort am Meer. Eine andere Welt, die so wenig gemein hat mit dem Leben der Menschen auf dieser wunderschönen Insel.

Gemeinsam lassen der Bischof, der Apostel und ich unsere Erlebnisse Revue passieren und versuchen, das Erlebte zu verarbeiten. Wir sind unendlich dankbar für den Reichtum in den Begegnungen mit unseren Glaubensgeschwistern, die im Irdischen einen besonderen Überlebenskampf zu kämpfen haben, aber durch ihren Glauben und ihre Treue beeindrucken. Danke für alle eure Gebete und die Verbindung hinweg über den Atlantik zu unseren Brüdern und Schwestern, die das gleiche Ziel haben wie wir und sich darauf vorbereiten: Servir y reinar con Cristo!

¡Adiós! ¡Hasta pronto, hasta la próxima! ¡Estamos conectados de corazón!