Gemeinde-
und Bezirkssuche

Woche 34 / 2022

23.08.2022

Noch einmal geht es diesen Monat Richtung Osten. Die Reise nach Moldawien ist ein Gnadengeschenk Gottes, ist es doch alles andere als selbstverständlich, in der gegenwärtigen Zeit dorthin reisen zu können. Die Situation für die Menschen in der Republik Moldova ist sehr schwierig.

 
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Die Nähe zum Kriegsgeschehen, der nicht abreissende Flüchtlingsstrom, die existenzbedrohende Teuerung sind nur einige der Sorgen für die Bevölkerung. Davon betroffen sind natürlich auch unsere Geschwister. Die Armut ist noch viel grösser geworden und einige Male bin ich während meinem Aufenthalt an illegalen Strassenmärkten vorbeigefahren, wo alte Leute ihre wenigen Habseligkeiten und Essensvorräte wie z.B. Eingemachtes veräussern, um wenigstens im Augenblick leben zu können. An die Zukunft darf man gar nicht denken.


Die Anreise führt mich ein weiteres Mal über Istanbul, weil die Alternativen annulliert worden sind. Der Flug aus der Türkei nach Chişinău dauerte diesmal länger, weil der direkte Flug über das Schwarze Meer wegen des Krieges nicht möglich ist.


Der Flughafen der moldawischen Hauptstadt Chişinău gleicht einer schwer bewachten Festung, seit ein mit Sprengstoff und Benzinkanistern beladenes Fahrzeug vor dem Gebäude rechtzeitig entdeckt und so ein Bombenanschlag vereitelt werden konnte. Nur wer fliegt, darf sich jetzt noch im Gebäude aufhalten. Verabschiedung und Begrüssung müssen vor dem Flughafengebäude im Freien geschehen. In der Menge erwartet mich Apostel Cone und gemeinsam fahren wir an diesem Freitagabend Richtung Hauptstadt zum Hotel.


Ein volles Programm erwartete uns am Samstag. Schon früh am Morgen machten wir uns auf den Weg nach Tabăra, wo sich unsere Kinder aus ganz Moldawien für eine gute Woche zu einem stärkenden Gemeinschaftserleben eingefunden hatten. Nun durften wir also miteinander Gottesdienst und anschliessend noch eine Weile Gemeinschaft erleben. Zwei Kinder erhielten in diesem Gottesdienst die Gabe des Heiligen Geistes. Wie schon beim letzten Mal waren auch Kinder aus dem russischsprechenden Gebiet zugegen, so dass der Bischof für sie im Mitdienen eine Zusammenfassung machte. Mich beeindruckt immer wieder, wie aufmerksam und begierig die Kinder nach dem Wort Gottes sind. Anschliessend gab es Kurzvorträge der Kinder in Gedicht- bzw. Erzählform und gesungen. Viel zu schnell war diese Begegnung vorüber, schon hiess es Abschied nehmen, um in einer über dreistündigen Fahrt weiter in den Norden von Moldawien nach Ion Vodă im Bezirk Moldova Nord zu gelangen. Die staubige und mit Schlaglöchern übersäte Naturstrasse im letzten Teil der Reise liess die Fahrgeschwindigkeit auf 25 – 30 km/h sinken.


Die traditionelle Begrüssung mit Brot und Salz am Eingang der Kirche und mit dem herzlichen Willkommen unserer Glaubensgeschwister stimmte uns auf das bevorstehende Erleben des Gottesdienstes ein. Es blieb noch genug Zeit, um mit den Brüdern vor Ort einige stärkende Gedanken auszutauschen und Anteil zu nehmen an den besonderen Herausforderungen ihres Alltages. Mit freudigem und starkem Gesang beginnt der Gottesdienst. Die Atmosphäre in der Gemeinde lässt vergessen, dass wir uns in einer sehr einfachen Versammlungsstätte befinden. Es ist berührend inmitten von Geschwistern zu sein, die zwar nicht mit natürlichem, dafür umso mehr mit geistigem Reichtum gesegnet sind. Eine erwachsene Glaubensschwester und drei Kinder dürfen versiegelt werden. Bevor wir den Rückweg antreten, gibt es noch eine Wegzehrung: das typische moldawische Traditionsgebäck Plăcintă, welches mit viel Hingabe für uns gebacken wurde.


Unter dem milden Schein der sinkenden Abendsonne geht es – unter anderem vorbei an einer schnatternden Gänseschar – zurück nach Chişinău. Die vielen Eindrücke, intensiven Begegnungen und das zweimalige Gottesdiensterleben an diesem Tag bewegen uns. Wie immer nutzen wir die Reise auch für notwendige Gespräche über organisatorische und seelsorgerische Angelegenheiten.


Die Sonne strahlt an diesem Sonntagmorgen von einem wolkenlosen blauen Himmel. Der Gottesdienst wird in Vătămăneasa im Bezirk Centru stattfinden, einer weiteren Gemeinde, die ich noch nie besucht habe. Im Kofferraum verstaut ist das Reisegepäck, denn nach dem Gottesdienst wird die Zeit gerade reichen, um rechtzeitig den Rückflug zu erreichen. Zunächst steht aber die Freude über die Begegnung an der Offenbarungsstätte Gottes ganz zuoberst im Herzen. Es bleibt vor dem Gottesdienst genügend Zeit, um uns gegenseitig ins Herz zu schauen und dabei Sorgen, Nöte und Freuden zu teilen. Getragen vom festlichen Gesang der Gemeinde beginnt der Gottesdienst. Das Heilige Abendmahl für die Entschlafenen wurde noch nie an diesem Ort gefeiert. Das seelische Empfinden war sehr unmittelbar und stark. Verübelt es mir bitte nicht, wenn ich die Gefühle nicht beschreiben kann. Hier geht es zum rumänischen Bericht zu diesem Anlass.


Eine alte Glaubensschwester und ehemalige Lehrerin bittet nach dem aus voller Kehle gesungenen Schlusslied, ob sie uns ein Gedicht mit auf den Weg geben darf. Es sind bewegende Momente, wie sie aufsteht und in der wunderschönen rumänischen Sprache dessen tiefgehenden Inhalt mit viel Hingabe rezitiert.      


La revedere, multă sănătate și drum bun! (auf Wiedersehen, gute Gesundheit und eine gute Reise!)


Wir verabschieden uns von Apostel Cone, der in einer ca. zwölfstündigen Reise nach Baia Mare zurückkehrt. Der Bischof und seine Gattin geleiten den Übersetzer (zugleich auch unser Rechtsvertreter in den Ländern Moldawien und Rumänien) und mich zum Flughafen. Hier trennen sich die Wege. Für mich geht die Reise über Warschau zurück nach Hause.


Danke für eure Fürbitten, deren Wirkung ich immer verspüren darf.

 
 

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